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Michel de Montaigne

1533 Château de Montaigne (Departement Dordogne)
1592 Château de Montaigne


Der französische Politiker, Philosoph und Begründer der Essayistik Michel de Montaigne wird am 28. Februar 1533 im Château de Montaigne (Departement Dordogne) als Sohn eines reichen Kaufmanns und Richters geboren. Heute gilt er neben Rabelais als der bedeutendste französische Autor des 16. Jahrhunderts.
Michel de Montaigne besucht das Collége de Guyenne und erhält eine umfassende humanistische Bildung. Weiterhin absolviert er zwischen 1546 und 1553 ein Studium der Rechtswissenschaft in Bordeaux und Toulouse und wird in der Folge Richter am Steuergericht in Périgueux und ab 1568 Richter am Parlament von Bordeaux. Nachdem Michel de Montaigne im Jahre 1568 den Hauptteil des väterlichen Besitzes erbt, verkauft er 1570 sei Richteramt um als Privatlehrer und Landedelmann fern von der Politik auf seinem Schloss zu leben. Zunächst vollendet er hier die bereits von seinem Vater begonnene Übersetzung der "Theologia naturalis" von Raimundus Sebundus.
Seit dem Jahre 1571 arbeitet Michel de Montaigne an seinem Hauptwerk, den "Essais", von denen er 1580 die ersten beiden Bände als "Les Essais de messir Michel, seigneur de Montaigne" veröffentlicht. Dieses Werk begründet die literarische Kunstform der Essays und ist epochemachend als erstes europäisches Beispiel der anschließend vor allem in England beliebten Gattung. Michel de Montaigne unternimmt eine längere Reise über Paris, viele Städte Süddeutschlands und Italiens bis nach Rom. Währenddessen verfasst er ein Tagebuch, das "Journal du voyage de Michel de Montaigne en Italie, par la Suisse et l’Alemagne", welches jedoch erst 1774 gedruckt wird.
Während sich Michel de Montaigne in Italien aufhält, wird er 1581 in Abwesenheit zum Bürgermeister von Bordeaux gewählt. Dieses Amt über er bis zum Jahre 1585 aus. Danach bringt er eine zweite, um einen dritten Band erweiterte zweite Ausgabe der "Essais" heraus.
Erst drei Jahre nach seinem Tod publiziert die seit 1588 mit Michel de Montaigne befreundete frühere Frauenrechtlerin und Philosophin Marie de Gournay (1565–1645) die dritte Auflage der "Essais" in erheblich überarbeiteter Weise. Ihr überträgt de Montaigne später auch die Verwaltung seines literarischen Nachlasses. In seinen letzten Lebensjahren lebt er bis auf wenige Reisen sehr zurückgezogen. Michel de Montaigne stirbt am 13. September 1592 im Château de Montaigne.


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